Ghostwriting ist ein kontrovers diskutiertes Thema – insbesondere im akademischen Bereich. Während einige es als sinnvolle Unterstützung betrachten, sehen andere darin eine unzulässige Umgehung akademischer Leistung. Doch wo liegt die Grenze zwischen legalem Service und unzulässigem Betrug? In diesem Beitrag klären wir die wichtigsten rechtlichen Aspekte und beleuchten die Grauzonen des Ghostwritings.
1. Ghostwriting ist in Deutschland grundsätzlich legal
Ghostwriting selbst ist in Deutschland nicht verboten. Das bedeutet, dass das Verfassen eines wissenschaftlichen Textes im Auftrag einer anderen Person prinzipiell legal ist (siehe auch: „Warum Ghostwriting eine professionelle Unterstützung bietet“). Es gibt jedoch einige Einschränkungen:
- Ein Ghostwriter verkauft nur die Nutzungsrechte an einem Text, das Urheberrecht bleibt beim Verfasser.
- Die Nutzung der Arbeit als Inspiration oder Vorlage ist rechtlich unproblematisch.
- Die Abgabe einer fremderstellten Arbeit unter eigenem Namen kann jedoch problematisch sein (siehe auch „Ghostwriting und Plagiate“)
2. Wann wird Ghostwriting zum Betrug?
Die rechtliche Grauzone beginnt, wenn Ghostwriting dazu verwendet wird, eine akademische Prüfungsleistung vorzutäuschen. Denn Hochschulen verlangen, dass Studierende ihre Arbeiten selbstständig anfertigen (siehe: „Plagiate vermeiden: Tipps für ein korrektes und faires wissenschaftliches Arbeiten“).
Folgende Szenarien können zu Konsequenzen führen:
- Täuschungsversuch: Wer eine fremdgeschriebene Arbeit als eigene einreicht, begeht einen Betrugsversuch, der zur Aberkennung der Prüfungsleistung oder Exmatrikulation führen kann.
- Verstoß gegen die Prüfungsordnung: Viele Universitäten verbieten explizit die Nutzung von Ghostwriting-Diensten für Abschlussarbeiten.
- Rufschädigung: Sollten Hochschulen oder spätere Arbeitgeber erfahren, dass eine Arbeit nicht selbstständig verfasst wurde, kann dies langfristige Folgen für die Karriere haben (siehe: „Die häufigsten Fehler in akademischen Arbeiten und wie du sie vermeidest“).
3. Welche Art von Unterstützung ist erlaubt?
Nicht jede Form des Ghostwritings ist problematisch. Erlaubt sind beispielsweise:
- Lektorate und Korrektorate: Die Überarbeitung und Verbesserung einer bestehenden Arbeit ist rechtlich unbedenklich (siehe: „Wissenschaftlich schreiben lernen“).
- Coaching und Beratung: Unterstützung bei der Strukturierung, Themenfindung oder Methodik.
- Musterarbeiten als Vorlage: Wer eine Ghostwriting-Arbeit als reine Orientierungshilfe nutzt und seine eigene Version schreibt, bewegt sich in einem legalen Rahmen (siehe: „So erstellst du das perfekte Literaturverzeichnis“).
4. Gewerbliche Ghostwriting-Agenturen: Welche Regeln gelten?
Viele professionelle Ghostwriting-Agenturen weisen explizit darauf hin, dass ihre Texte nicht als Prüfungsleistung eingereicht werden dürfen. Sie formulieren ihre Dienstleistungen als „Mustertexte“ oder „Lernhilfe“. Einige Punkte sind hierbei besonders wichtig:
- Verträge mit Ghostwriting-Agenturen enthalten in der Regel Klauseln, die die Nutzung als eigene Leistung ausschließen.
- Das Urheberrecht bleibt grundsätzlich beim Ghostwriter, sofern nichts anderes vereinbart wurde.
- Seriöse Anbieter führen Plagiatsprüfungen durch und garantieren wissenschaftliche Standards (siehe: „Wie man den richtigen Ghostwriter für akademische Arbeiten findet“).
5. Fazit: Erlaubt oder nicht?
Ghostwriting bewegt sich in einem rechtlichen Spannungsfeld: Während die Erstellung wissenschaftlicher Texte im Auftrag erlaubt ist, stellt die Abgabe einer fremden Arbeit als eigene Leistung eine Täuschung dar.
Wer also eine professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen möchte, sollte sicherstellen, dass er die Arbeit als Lernhilfe nutzt und nicht gegen Prüfungsordnungen verstößt.